Als er kürzlich in der Wikipedia schmökerte, erfuhr er, dass von November bis März Pickert-Saison ist. Würde er nicht sowieso ganzjährig Pickert backen, wäre es bald also mal wieder an der Zeit. Das pfannkuchenartige Gericht hat seinen Ursprung als Arme-Leute-Essen und ist inzwischen eine beliebte Hausmannsdelikatesse in Ostwestfalen-Lippe (OWL). Für das ihm überlieferte Rezept benötigt man zur Zubereitung von 15 Stück:
- 10 dicke, idealerweise mehligkochende Kartoffeln
- 6 oder 7 Eier
- gut 400 Gramm Mehl
- 1 EL Salz
- einen halben bis dreiviertel Würfel Hefe
- Milch
- Butterschmalz (insgesamt braucht man etwa 100 Gramm)
Die Kartoffeln müssen in eine hinreichend große Schüssel gerieben werden, hinzu kommen die vorher zu schlagenden Eier, Mehl, Salz und die in warmer Milch aufgelöste Hefe. Durchrühren. Wenn der Teig noch zu fest ist, wird weitere Milch hinzugeschüttet. Jetzt muss der Teig zugedeckt an einem warmen Ort ziehen gelassen werden, bis er Blasen schlägt (dauert 45 bis 60 Minuten). Anschließend wird die Masse erneut gerührt und kann dann portionsweise bei mittlerer Hitze in Butterschmalz zu großen, aber nicht zu dicken Fladen gebacken werden. Nicht zu kross werden lassen, man muss den Pickert noch falten und rollen können – das ist zwar prinzipiell nicht nötig, wird aber von einigen Leuten praktiziert (der Westfale hat so seine Macken).
Zum Verzehr werden traditionell Butter oder Apfelmus gereicht, um die Kuchen damit zu bestreichen. Heute ist Pickertessen angeblich ein gesellschaftliches Ereignis, anlässlich dessen oftmals auch das Weserbogen-Lied angestimmt wird. Das ist nach seinem Rezept unzulässig, die Pickert werden auf der Stelle ungenießbar, sobald dieses Lied ertönt.